Auch unsere kleinen Freunde mögen es warm und kuschelig. So biete der Tierfachhandel ein Produkt das sich "Hamsterwatte" nennt an. Hört sich niedlich an, kann aber leider sehr gefährlich werden.
Früher bestand diese Hamsterwatte meist aus unverdaubaren Kunststofffasern. Hamster stopfen sich alles in die Backentaschen, so ist es nicht unabwegig, dass davon auch mal etwas gefressen wird. Die Kunstfasern können einen Darmverschluss hervorrufen an dem das Tier elendig sterben wird, da man einen Darmverschluss bei so einem kleinen Tier leider erst bemerkt, wenn es schon zu spät ist.
Der Tierfachhandel hat reagiert. Die meisten Hamsterwatte-Produkte bestehen heutzutage aus verdaubaren Baumwollfasern. Doch leider sind auch diese Produkte absolut ungeeignet für Kleinanger.
Baumwollfasern sind lange, enorm reissfeste Fasern. Der Hamster liegt in seinem kuscheligen Nest aus Baumwollfasern, er dreht sich ein paar mal im Kreis bis es so richtig kuschelig ist. Während dem drehen wickelt er die Fasern der Baumwolle um sein Füsschen und wickelt es mit jeder Drehung noch enger um den Fuss.
Die Folge sind abgeschnürte Körperteile. Das ist sehr schmerzhaft und kann in dem meisten Fällen nurnoch mit einer Amputation des betreffenden Körperteils rückgängig gemacht werden.
Das hat es leider wirklich schon sehr oft gegeben, weshalb Baumwollfasern nicht geeignet für den Nestbau sind.
Als sichere Alternative zu den handelsüblichen Hamsterwatte-Produkten gibt es die Kapokwolle.
Der Kapokbaum (Ceiba pentandra) gehört zu den Wollbaumgewächsen und ist in den gesamten Tropen heimisch. Die Früchte des Kapokbaumes sind die Kapokschoten. Sie enthalten rund 100 ölhaltige Samen welche in einem Bett aus Pflanzendaunen liegen.
Die Kapokwolle zieht im gegenteil zur Baumwolle keine Fäden, da die Fasern extrem dünn und kurz sind und da es ein Naturprodukt ist, ist die zu 100% verdaubar.
Nachhaltig und Ökologisch
Die meisten Kapokbäume sind wildwachsend, werden also nicht in Plantagen oder Monokulturen angebaut. Darum benötigt man auch keinen Dünger- oder Spritzmitteleinsatz und für die Verarbeitung sind keinerlei chemische Bearbeitungsprozesse notwendig. Ein Kapokbaum liefert pro Jahr etwa 20 kg Fasern. Darum werden Kapokbäume häufig nicht gefällt, weil sie zu wertvoll sind. Das schont den Wald und das fragile Ökosystem.
Und zuletzt noch etwas zur Mythologie vom Kapokbaum:
In der Mythologie der Maya von Yucatán stellt ein Kapokbaum den Weltenbaum dar, ähnlich der Weltenesche Yggdrasil in der nordischen Mythologie. In Erzählungen, die im peruanischen Amazonastiefland verbreitet sind, spielt der Kapokbaum, der dort Lupuna genannt wird, eine wichtige Rolle. Er steht in der amazonischen Mythologie in Verbindung mit Wichten, die nach verschiedenen Überlieferungen im riesigen, oft bauchförmigen Stamm des Baumes leben oder um diesen herumtanzen. :-)