KANINCHEN
Willkommen in der Welt der Kaninchen
Kaninchen sind sensible Tierchen mit ganz viel Persönlichkeit.
Können sie in einer Umgebung leben, die an ihre Bedürfnisse angepasst ist, zeigen sie ihren Charakter in vollen Zügen, an dem wir Menschen so grosse Freude haben.
Kaninchen haben spezifische Ansprüche an ihr Gehege und ihre Nahrung.
Bei uns findest du viele Informationen und Produkte rund um die artgerechte Haltung von Kaninchen.

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Infos zur Haltung
Kaninchen leben in freier Wildbahn in großen Gruppen/Familienverbänden. Sie legen gemeinsam unterirdische Baue an, rund um diese Bauten liegt ihr Revier. Die Reviergrenzen des bis zu einem Kilometer großen Reviers werden deutlich durch Urin und Kot markiert.
In der Dämmerung verlassen die Tiere ihre Bauten, um Nahrung aufzunehmen. Dabei bleiben sie meist dicht am Bau, um bei Gefahr schnell in ihren Bau flüchten zu können.
Es wird angenommen, dass Kaninchen innerhalb ihrer Gruppe feste Paargemeinschaften bilden. Rammler und Häsin leben gemeinschaftlich in einem Bau, sie schlafen zusammen und gehen gemeinsam auf Futtersuche. Die Tatsache, dass Kaninchen in freier Wildbahn niemals allein leben und feste Partnerschaften eingehen, sollte jedem Halter deutlich zeigen, dass Kaninchen niemals allein gehalten werden dürfen.
Die Haltung von Kaninchen ist leider nicht so anspruchslos, wie sie oftmals dargestellt wird. Als Halter sollte man sich umfassend informieren, um ihnen gerecht zu werden.
- Kaninchen können bis zu 10 Jahre alt werden, so lange müssen Sie die Versorgung der Tiere gewährleisten können.
- Kaninchen lassen sich nicht immer gern kuscheln und streicheln. Manche Kaninchen werden zwar Streichelzahm, aber es gibt immer wieder Kaninchen, die sich nicht gern anfassen lassen, das muss der Halter dann respektieren können. Manche Kaninchen sind sogar bissig und wenn dem Kaninchen gerade was nicht in den Kram passt, kann es durchaus zubeißen oder seinen Halter kratzen.
Für die Heimtierhaltung hat es sich bewährt, einen kastrierten Rammler mit einem Weibchen zusammen zu halten. Größere Gruppen benötigen allerdings sehr viel mehr Platz, Erfahrung und Zeit – Anfängern raten wir deshalb davon ab. Kaninchen fühlen sich nur mit Artgenossen richtig wohl, deshalb dürfen sie nicht allein gehalten werden. Sind Partner verstorben, müssen allein verbliebenen Tiere neu Vergesellschaftet werden.
Die meisten Halter möchten verständlicherweise ihre Kaninchen bei sich in der Wohnung oder auf dem Balkon haben, um so einen engen Kontakt zu den Tieren halten zu können. Es ist sicher möglich, auch in der Wohnung seine Kaninchen weitgehend verhaltensgerecht zu halten, aber das ist mit großem Aufwand und viel Rücksichtnahme seitens der Halter verbunden.
Die Innenhaltung:
Ideal wäre es für alle Kaninchen, wenn sie einfach Tag und Nacht frei in der ganzen Wohnung, oder zumindest in einem eigenen Zimmer, umherhoppeln könnten. Handelsübliche Gitterkäfige für 1-2 Kaninchen sind absolut nicht empfehlenswert. Leider ist das heute immer noch ein gängiges Bild bei der Kaninchenhaltung. Jeder Halter sollte sich darüber im Klaren sein, dass solche Käfige für den Halter sicher praktisch, für aktive und gesunde Kaninchen hingegen eine absolute Qual sind. In so einem Käfig leben die Kaninchen nicht, sie vegetieren dahin.
Eine Alternative zur Wohnungshaltung, die den Kaninchen mehr Umwelteindrücke bietet und den Wohnraum schont, ist die Balkonhaltung. Idealerweise wird der ganze Balkon gesichert, oder aber zumindest ein Gehege auf dem Balkon gebaut.
Die Aussenhaltung:
Die schönste und natürlichste Haltung für Kaninchen ist sicher die Außenhaltung im Garten. Über eine Wiese zu hoppeln, frisches Grün zu fressen, zu buddeln und viele verschiedene Gerüche erschnuppern, das macht ein Kaninchenleben wirklich lebenswert.
Damit die Kaninchen sich in der Außenhaltung rund herum wohl fühlen und nicht krank werden, benötigen sie einen sicheren und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Lebensraum, sie müssen auch in der Außenhaltung mehrmals täglich versorgt und ihre Ställe müssen gereinigt werden.
Faustformel: Allgemein werden unter Kaninchenhaltern meist folgende Mindestmaße angegeben:
- 2m² je Tier auf einer Fläche (Etagen zählen nicht) für Kaninchen mit täglichen Auslauf
- 3m² je Tier auf einer Fläche für Kaninchen ohne täglichen/regelmässigen Auslauf
Auch wenn Kaninchen keine aufwendigen Spielgeräte benötigen, sollte das Gehege abwechslungsreich eingerichtet werden. Mit einfachen Mitteln können Sie das Gehege naturnah und ansprechend gestalten. Dabei sollte sich der Halter an den natürlichen Bedürfnissen und körperlichen Möglichkeiten der Tiere orientieren.
Kaninchen benötigen immer einen sicheren Unterschlupf, eine Heuraufe und Wasser. Darüber hinaus möchten auch Kaninchen spielen, und vor allen Dingen möchten unsere kleinen Langohren auch gemütliche Ecken und Plätze vorfinden, in denen sie ihrer Lieblingsbeschäftigung – dem friedlichen Schlummern – nachgehen können. Achten Sie immer darauf, dass Sie nicht den ganzen Käfig zustellen und die Kaninchen genug Platz zum Laufen und Springen haben.
- Bieten Sie für jedes Kaninchen ein eigenes Haus an. Dabei sollten die Häuser so groß sein, dass mindestens zwei Kaninchen darin lang ausgestreckt liegen können! Für Zwergkaninchen mindestens eine Breite von 30 cm eine Länge von 40 cm und eine Höhe von 30 cm, für große Rassen entsprechend größer!
- Jedes Haus sollte über zwei große Türen verfügen, so dass die Tiere einfach hindurchflitzen können. So werden Streitereien in den Häusern vermieden. Ideal sind Türengrößen ab 12 x 12 cm für Zwergkaninchen und ab 15 cm für mittelgroße Kaninchen und für große Kaninchen entsprechend größere Eingänge.
- Um die Käfigfläche zu vergrößern, sollten Sie Häuser mit Flachdach verwenden. Kaninchen springen gern auf ihre Häuser und verwenden sie als Aussichtsplattform, Spitzdächer sind deshalb ungeeignet.
- Bei gekauften Häusern ist dringend drauf zu achten, dass evtl. vorhandene Fenster (runde Löcher) vergrößert oder ganz verschlossen werden. Schon häufig sind Kaninchen mit ihren Köpfen in den zu kleinen Fensterlöchern hängen geblieben!
- Da Kaninchen immer sauberes Heu zur freien Verfügung haben müssen, sind Heuraufen natürlich besonders wichtige Einrichtungsgegenstände.
- Von Korkröhren, kleinen Katztenkratzbäumen, Hundekörbchen, Holzbrücken, Kaninchenburgen, Zweige und Wurzeln kann alles für Spiel, Spass und Ruhe benutzt werden.
Das gesündeste und wichtigste Nahrungsmittel für Kaninchen wäre eine schöne frische Kräuterwiese.
Ein Gemisch aus verschiedenen Kräutern und Gräsern enthält nahezu alle Nährstoffe, die Kaninchen benötigen. Die enthaltene Rohfaser hält den Darm in Schwung und beim Zermahlen der Nahrung werden die Zähne durch die Rohfaser und enthaltene Kieselsäure optimal abgenutzt. In den Gras- und Kräuterähren sind benötigte Fette enthalten. Es gibt unzählige verschiedene Grassorten und Kräuterarten, die als Futtermittel angebaut werden und sich auch auf Wildwiesen finden lassen.
Nach langsamer Gewöhnung dürfen und sollten Gräser und frische Wiesenkräuter zur freien Aufnahme unbegrenzt angeboten werden.
Die Wildform unserer Hauskaninchen ernährt sich in erster Linie von Gräsern, Kräutern, Blättern, Rinden und Zweigen und, wenn sie diese erreichen, ebenfalls vom Grün von Gemüsepflanzen und Pflanzenwurzeln.
Auch wenn unsere Kaninchen sich optisch doch sehr von ihren wilden Verwandten unterscheiden, ihre Verdauung funktioniert immer noch fast nach dem gleichen Prinzip, zwar ist ihr Darm leicht verkürzt, aber trotzdem unterscheiden sich ihre Nahrungsbedürfnisse nicht sehr von denen ihrer wilden Verwandten.
Kaninchen haben einen dünnwandigen Magen und einen langen Darm, der nur eine geringe Peristaltik aufweist. Die Verdauung funktioniert also grob vereinfacht besser, wenn neue Nahrung den Nahrungsbrei voranschiebt. Deshalb müssen Kaninchen über den Tag verteilt viele kleine Mahlzeiten zu sich nehmen.
Die Zähne der Kaninchen wachsen zeitlebens und sind auf einen ständigen Zahnabrieb angewiesen.
Kaninchen sind in der Lage nahezu alle Nährstoffe, die sie brauchen, über frisches Wiesengrün (Kräuter, Gräser, Kräutersamen) aufzunehmen. Allerdings muss dazu eine wirklich sehr große Auswahl an verschiedenen Kräutern und Gräsern gereicht werden, was in der Heimtierhaltung üblicherweise nicht möglich ist. Deshalb bekommen sie zusätzlich Heu, frische und getrocknete Kräuter, Grünfutter und Gemüse. Vitamine synthetisieren sie in ihrem Blinddarm und nehmen diese mit dem Kot wieder auf.
Da wilde Wiesen nicht immer (vor allem nicht im Winter) in ausreichender Menge und leider auch nicht jedem Stadtmenschen zur Verfügung stehen, wird zusätzlich getrocknete Wiese, also Heu gereicht.
Heu hält den Darm in Schwung da es durch den hohen Rohfaseranteil in großen Mengen aufgenommen und wieder ausgeschieden wird, es nützt dem Zahnabrieb der Backenzähne wenn es zermahlen wird und es enthält, obwohl es getrocknet ist, viele Mineralien, Vitamine und hochwertige Fette in den Grasähren. Darüber hinaus ist es ein gutes Beschäftigungsfutter.
Heu muss immer zur freien Verfügung im Kaninchengehege vorhanden sein. Die Raufen müssen täglich geleert und neu befüllt werden, damit die Kaninchen aus dem vorhandenen Heu selektieren können. Auf keinen Fall dürfen die Kaninchen gezwungen werden, alle Bestandteile eines Heus zu fressen, denn dann würden sie auch minderwertige Bestandteile bis hin zu schädlichen Fressen. Es ist sehr wichtig, dass die Kaninchen beim Heu, genau wie auf einer Wildwiese, selektieren können und es ist völlig normal, wenn über 50 % des Heus nicht gefressen werden. Auch bei durchgehender Fütterung von frischem Gras- und Kräutern ist es sinnvoll, zusätzlich Heu anzubieten.
Wenn die Kaninchen auch im Winter bei mangelnder Grünfutterverfügbarkeit die Heuaufnahme ganz verweigern, kann das am Heu liegen! Versuchen Sie verschiedene Heumarken. Die meisten Kaninchen verweigern ihr Heu, weil die Qualität nicht stimmt.
Besonders reich an Vitaminen, Mineralien und Proteinen sind getrocknete Kräuter, sowie Blüten und Blätter. Auf die Fütterung von getrocknetem Grünfutter kann vor allem im Winter nicht verzichtet werden, täglich eine kleine Ration getrocknetes Grünfutter ist gerade bei Tieren in Außenhaltung Pflicht, um ihnen Proteine zuzuführen. Getrocknete Kräuter, Blätter und Blüten können Sie direkt ins Heu streuen oder im Winter als Futterzusatz geben.
Die meisten getrockneten Kräuter enthalten sehr viele Mineralien, vor allem Kalzium (im Schnitt ca. 8 x so viel wie frische Kräuter). Bei Tieren mit einer entsprechenden Prädisposition oder bestehenden Blasen-/Nierenproblematik können getrocknete Kräuter Blasenschlamm oder Blasensteinene begünstigen, hier müssen die getrockneten Kräuter rationiert verfüttert werden, nicht mehr als 20 g pro 1 kg Kaninchen.
Getrocknete Blüten und getrocknete Blätter von Bäumen und Sträuchern dürfen auch in dem Fall gern in größeren Mengen gegeben werden. Allerdings: normalweise wird ja gleichzeitig mit den Trockenkräutern auch immer viel wasserhaltiges Futter (Grünfutter und Gemüse gereicht). Es kommt nur zu Problemen, wenn die Tiere nicht genug Flüssigkeit aufnehmen. Manche Kaninchen trinken allerdings zu wenig und nehmen Flüssigkeit nur bedingt über die Tränke auf.
Fettfutter ist ein wichtiger Bestandteil jeder Kaninchenernährung und darf gerade bei sonst trockenfutterfreier Fütterung nicht vergessen werden!
Wenn das Heu wenig Sämereien und Ähren enthält, benötigen Kaninchen zusätzliche Fette und Proteine.
Einen Fettsäuremangel erkennt man an struppigem Fell, trockener Haut, Lippengrind und häufiger Verstopftung. Um essentielle Fettsäuren wie Omega-6-Fettsäuren und die Omega-3-Fettsäuren zuzuführen sollten Sie gelegentlich Sonnenblumenkerne und/oder eine Samenmischung anbieten.
Pro kg Kaninchen reichen etwa 4 Sonnenblumenkerne (ohne Schale) pro Woche aus, um einem Mangel vorzubeugen. Ein Teelöffel Grassamen oder Kleinsämereien pro Woche sind bei schlechter Heuqualität oder auch im Fellwechsel sinnvoll.
Nicht zur tiergerechten Ernährung gehören die meisten Leckerlis, die Sie im Fachhandel angeboten bekommen. Knabberstangen, Loftis, Ringe und ähnliche Knabbereien enthalten häufig Zucker (Mehrfachzucker, Melasse, Melasseschnitzel etc.) und Honig, Getreide oder Mais. Diese stärke- und zuckerhaltigen Inhaltsstoffe sorgen für eine Absenkung des ph-Wertes in der Darmflora und somit zu einer nachhaltigen Schädigung des Darmes. Außerdem führen sie dazu, dass die Kaninchen fett und faul werden. Joghurtdrops und andere Milchprodukte sind für Kaninchen ebenfalls nicht geeignet, Kaninchen sind reine Veganer und ihre Verdauung ist nicht auf tierisches Eiweiß ausgelegt.
Die Nagerhilfe / Nager Info ist eine kleine Organisation mit Hauptsitz in Osnabrück. Die Nagerinfo ist seit dem Jahr 2000 beständig und hat einen sehr grossen Teil zur heuten, artgerechten Haltung und Ernährung von Kleinnager in Deutschland und der Schweiz beigetragen.